Eine Gruppe vieler Personen mit und ohne Behinderung, manche davon im Rollstuhl, ist in einem Zimmer zu sehen. Alle schauen in die Kamera und lachen.

Vor rund einem Jahr ist die Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) in die Besondere Wohnform Taunusblick in Nieder-Mörlen eingezogen. Kürzlich wurde die Einweihung offiziell gefeiert.

Taunusblick inklusive

Die Besondere Wohnform der bhw in Nieder-Mörlen ist tatsächlich etwas ganz Besonderes: Sie ist mitten in einem Gebäudekomplex angesiedelt, in dem neben zahlreichen Wohnungen auch Geschäfte, eine Bank, eine Apotheke und Arztpraxen zu finden sind. Zwar liegt der Komplex am Rand von Nieder-Mörlen und gewährt einen wunderschönen Blick auf den Taunus, doch ist er gleichzeitig zentral und gehört zu einem großen Neubaugebiet. Inklusiver geht es kaum. Die 21 Menschen, die im „Taunusblick“ leben, fühlen sich hier sehr wohl. Sie sind in Nieder-Mörlen angekommen und voll integriert. Das bestätigte Katrin Hoffmann, die Leitung der Wohneinrichtung, den zahlreichen Gästen bei der Einweihung. „Wir wurden hier gut aufgenommen!“, betonte sie.

Angekommen und eingelebt

Eva Reichert, Geschäftsführerin der bhw, blickte zurück auf den Einzug. Sie dankte Katrin Hoffmann und Carina Hofmann, die den Bereich Soziale Teilhabe West der bhw leitet, für die logistische Meisterleistung. „Die Menschen sind morgens von der Schlossscheune, wo sie bis dahin gewohnt haben, an die Arbeit gefahren und nachmittags in ihrem neuen Zuhause, dem Taunusblick angekommen. Es war sehr rührend mitzuerleben, wie sehr sie sich gefreut haben, ihre neuen Zimmer zu beziehen, vielleicht zu allerersten Mal in ihrem Leben ein eigenes Badezimmer zu haben“, so Reichert. Sie betonte aber auch, dass die Eingewöhnung in der neuen Besonderen Wohnform ihre Zeit gebraucht habe. „Es hat gedauert, bis die Menschen, die sich vorher zwar kannten, aber in unterschiedlichen Wohngruppen gelebt haben, zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind. Es brauchte einen Moment, bis die Angestellten sich zu einem Team gefunden haben, bis alle Strukturen neu geschaffen und alle Abläufe definiert waren. Es war Geduld gefragt“, erinnerte sie sich. Inzwischen haben sich alle eingelebt,

Ein klein wenig anders

Die Gäste, darunter Bad Nauheims Bürgermeister Klaus Kreß, der Erste Stadtrat Peter Krank, Mitglieder des Aufsichtsrates der bhw und die Architekten und Vermieter Alfred und Christian Möller, besichtigten die großzügige und sehr helle Wohneinrichtung. Stolz präsentierten manche Klienten ihre privaten Zimmer und die Gemeinschaftsräume im Taunusblick. Auch die beiden WGs wurden gezeigt. Als Überraschung für die Gäste führten fünf Klienten zusammen mit der Fachkraft Jana Neisel und deren Tochter das Theaterstück „Ein klein wenig anders“ auf, in dem sie anschaulich darstellten, dass „es unsere Unterschiede sind, die jeden einzigartig und besonders machen“.