Der Rohbau steht: Bei der inklusiven Kita Sonnenschein wurde Richtfest gefeiert.

„Wer will fleißige Handwerker sehn? Der muss in die Kita gehn!“ – mit dieser Neuauflage eines bekannten Kinderlieds erfreuten Kinder aus der inklusiven Kita in Sonnenschein in Friedberg nicht nur die fleißigen Handwerker, sondern auch viele andere geladene Gäste am Richtfest. Das Gebäude für die Erweiterung steht und das wurde gebührend gefeiert. Der Zimmermann, Stefan Herlind, weihte den Rohbau mit einem genau auf die Kita Sonnenschein zugeschnittenen Gedicht: „Ein Kinderlachen froh und rein, voll Übermut und Innigkeit, soll immer hier zu hören sein, für heute und für alle Zeit!“

Richtfest bedeutet Entlastung

Zwischen den ersten Gesprächen der Stadt Friedberg und dem Träger der Kita Sonnenschein, der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) sind drei Jahre vergangen. Die Stadt benötigte weitere Kitaplätze und suchte nach entsprechenden Möglichkeiten. Die fand sie in einer Erweiterung der Kita Sonnenschein. Bürgermeister Dirk Antkowiak dankte beim Richtfest allen, die das gemeinsame Projekt ermöglicht haben: „Hier entstehen 30 neue Kitaplätze, davon zwölf im U3-Bereich. Das entlastet die Stadt erst einmal“, betonte er.

Dank für konstruktive Zusammenarbeit

Auch die Geschäftsführerin der bhw, Eva Reichert, ging auf die gute Zusammenarbeit ein: konstruktive Gespräche mit den Vertretern der Stadt Friedberg, der es auch gelungen ist, unvorhersehbare Kostensteigerungen zu decken, kreative Planungen mit dem Architekturbüro Möller, das bereits die ursprüngliche Kita gebaut hatte, gute Zusammenarbeit mit dem Wetteraukreis, bei dem die bhw finanzielle Fördermittel beantragt hat. Sie dankte aber auch dem Aufsichtsrat der bhw, der die Entscheidung für den Erweiterungsbau getroffen und das Projekt seither mitgetragen hat, den internen Projektleitern der bhw, die den Bau engagiert gesteuert haben, den Vertretern des Elternbeirats und des Fördervereins, die sich aktiv eingebracht hatten, den Handwerkern, die trotz aller Unwägbarkeiten bei der Materialbeschaffung den Zeitplan einhalten konnten, und vor allem dem Kita-Personal, das den Bau pädagogisch begleitet und in den Kita-Alltag einbezieht. „Wir haben hier 74 kleine Bauleiter, die genau wissen, was auf der Baustelle vor sich geht“, sagte Eva Reichert. „Auch in den neuen Räumen wollen wir als bhw unser wichtigstes Ziel erfüllen: Inklusion. In der Kita Sonnenschein nehmen die Kinder Inklusion von klein auf als Selbstverständlichkeit wahr und lernen, dass jeder Mensch ein selbstbestimmtes Leben führen kann.“

Nachhaltig und regional

Architekt Alfred Möller wies auf die hohe Qualität des Gebäudes hin. Wie schon bei der ursprünglichen Kita legte die bhw auch beim Erweiterungsbau großen Wert auf eine ökologische Bauweise und nachhaltige Materialien. „Schon 2008, als das noch nicht gang und gäbe war, haben wir auf dem Gründach der damals neuen Kita eine Photovoltaikanlage installiert. Im Innenbereich zeigt eine große Anzeige, wie viel Kilowattstunden die Anlage täglich erzeugt. So lernen die Kinder alternative Energiequellen kennen.“ Die Sonnenenergie wird auch im Anbau genutzt werden. Besonders stolz ist Möller auch, dass trotz öffentlicher Ausschreibung überwiegend regionale Firmen beauftragt werden konnten. „Hier zeigt sich, wie handlungsfähig unsere Handwerker sind“, sagte er.

Neue Räume für 30 Kinder

Die Erweiterung der Kita Sonnenschein wurde ebenfalls in Massivbauweise gebaut. Große Fenster und Türen garantieren, dass die beiden neuen Gruppenräume und der Kreativraum schön hell sind und die Kinder einen direkten Zugang zum Außenbereich haben werden. Auch die beiden Schlafräume und die Sanitärbereiche sind großzügig gestaltet. Eine weitere Besonderheit weist der Erweiterungsbau auf: Eine Toilette wird vom Spielplatz draußen direkt zugänglich sein. Der Architekt zeigte sich zuversichtlich, dass die neuen Räume der Kita Sonnenschein trotz Engpässen in der Materiallieferkette wie geplant im Frühjahr eröffnet werden können.

Richtfest: Der Zimmermann weiht den neuen Anbau der Kita Sonnenschein.