Genau wie die Veranstaltung selbst ist es inzwischen Tradition, dass die Vereinsgemeinschaft Bad Salzhausen den Erlös vom Weihnachtsmarkt an eine gemeinnützige Einrichtung spendet. In diesem Jahr hatten sich die Organisatoren, allen voran Ortsvorsteher Hans Joachim Schwarz, für die Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) entschieden. Die bhw betreibt in Bad Salzhausen ein großes ehemaliges Kurhotel: Das Haus am Landgrafenteich. Das schauten sich einige der Weihnachtsmarkt-Organisatoren bei der Übergabe der Spende nun genauer an.

Weihnachtsmarkt im Kurpark

Anfang Dezember des vergangenen Jahres hatten Sturmwarnungen und Regenwetter die Organisatoren des Weihnachtsmarktes im idyllischen Kurpark von Bad Salzhausen vor besondere Herausforderungen gestellt. Die Besucher hatte das ungemütliche Wetter aber nicht abgeschreckt: Die verschiedenen Stände, an denen auch außergewöhnliche Speisen und Getränke, Handarbeiten, Schmuck und weihnachtliche Dekorationen angeboten wurden, waren gut besucht und das Rahmenprogramm begeisterte vor allem die jüngeren Besucher. „Wir waren zufrieden, dass trotz des schlechten Wetters so viele Besucher zu unserem Weihnachtsmarkt gekommen sind“, sagte Schwarz jetzt. Er freute sich, dass der Erlös aus dem Weihnachtsmarkt in Höhe von 300 Euro nun gespendet werden konnte.

Menschen fördern und unterstützen

In diesem Jahr sollte die Spende im Ort bleiben. Eine Abordnung des Orga-Teams besuchte die Einrichtung der bhw in Bad Salzhausen. Hier wohnen und arbeiten Menschen mit einer geistigen Behinderung. Im Erdgeschoss ist der Berufsbildungsbereich untergebracht. Alle Menschen, die bei der bhw zum ersten Mal eine Arbeit aufnehmen, kommen zuerst hierher, um verschiedene Arbeiten kennenzulernen und festzustellen, wohin ihr Weg sie führen kann. „Unser Ziel ist es natürlich, so viele Menschen wie möglich auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu vermitteln“, erklärte Andreas Grau, der bei der bhw auch für den Berufsbildungsbereich zuständig ist, den Besuchern. „Aber auch auf die Arbeit in den Werkstätten der bhw, von denen es im Wetteraukreis vier gibt, müssen die Menschen vorbereitet werden.“ Im Berufsbildungsbereich können sie die Arbeit ausprobieren, lernen die handwerklichen Fertigkeiten und natürlich auch soziale Kompetenzen. Für jeden Menschen wird dann ein individueller Förderplan erstellt. Die Besucher zeigten sich beeindruckt, dass das ehemalige Kurhotel ausschließlich von Menschen mit Behinderung betrieben wird: Von der Großküche über die Reinigung bis zur Pflege der Außenanlage ist das Haus am Landgrafenteich ein optimaler Ort, um die verschiedensten Tätigkeiten auszuüben.
Im ersten und zweiten Stock des Hauses am Landgrafenteich sind drei Wohngruppen untergebracht, in den viele Menschen mit Behinderung ein Zuhause gefunden haben. Der dritte Stock ist zurzeit leer. Bis Ende des vergangenen Jahres hatten hier Flüchtlinge gewohnt. Jetzt will die bhw den Raum selbst nutzen. Denn die Nachfrage nach Wohnangeboten ist groß. „Es war interessant, das Haus mal wieder zu besichtigen, und zu erfahren, welche Arbeit die bhw hier leistet“, erklärte Hans Joachim Schwarz.

Foto: Peter Berthold, Klaus Vogel, Hans Joachim Schwarz, Jürgen Vogel und Waltraud Gewahl, Mitglieder des Weihnachtsmarkt-Orga-Teams, wurden von Andreas Grau durch das Haus am Landgrafenteich geführt.