Das Foto zeigt eine Gruppe von Männern und Frauen, die in warmen Jacken in einer offenen Halle stehen, in die Kamera schauen und lächeln.

Absperrgitter und Baustellenschilder zeigen: Es tut sich was am alten Postgebäude in der Schillerstraße in Nidda. Das Haus wird runderneuert und bekommt eine neue Bestimmung.

bhw zieht in alte Post

Die alte Post in Nidda steht seit einigen Jahren leer. Nur die Packstation am Haupteingang zeugt noch von der früheren Geschäftigkeit. Aber jetzt wird dem Gebäude in der Schillerstraße neues Leben eingehaucht. Die Weimer GmbH hat die Baustelle eingerichtet und wird das Haus bis voraussichtlich Ende 2024 so um- und ausbauen, dass die Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) dort mit ihrer Geschäftsstelle und dem Berufsbildungsbereich einziehen kann. Die Schillerstraße GbR, der die GAB Grundstücksgesellschaft Am Bürgerpark mbH (GAB) und die Weimer angehören, hat Grundstück und Gebäude an die bhw verkauft. Denn die war nach dem Verkauf des „Haus am Landgrafenteich“ in Bad Salzhausen auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ihren Berufsbildungsbereich. „Wir wollten gern im Ostkreis bleiben, damit sich nicht alle Angebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf in und um Friedberg bündeln“, betont Eva Reichert, Geschäftsführerin der bhw. Deshalb habe man verschiedene Objekte in Nidda und Umgebung bewertet. Unterstützung bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie erhielt die bhw dann von der Stadt Nidda. Kerstin Alt, bei der Stadt zuständig für den Bereich Wirtschaftsförderung, brachte die alte Post ins Spiel – nicht ganz uneigennützig, denn die Stadt braucht das Bahnhofsgebäude, das die bhw aktuell noch gemietet hat und in dem die Verwaltung des Sozialdienstleistungsunternehmens untergebracht ist.

Verbundenheit zur Stadt

„Das Gebäude entspricht genau unseren Vorstellungen“, so bhw-Geschäftsführer Markus Haselbauer. Größe, Aufteilung und Standort sind optimal für die bhw. Die alte Post sei zentral gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. „Nach der Grundsanierung durch die Weimer Wohnbau haben wir ein modernes und barrierefreies Gebäude, das genau unserem Bedarf entspricht“, sagt er. Reiner Deubel, Geschäftsführer der GAB, freut sich, ein weiteres Projekt in der Stadt Nidda umsetzen zu können. „Wir sind der Stadt schon lange verbunden“, betont er.

Modern und barrierefrei

Zum Baustart besichtigte er zusammen mit den Geschäftsführern der bhw, Kerstin Alt und Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard sowie der zuständigen Architektin Christina Gosen und dem Bauleiter Bernd Reinschmidt von Weimer das Gebäude, dessen Grundsubstanz gut erhalten ist. Im Erdgeschoss werden auf knapp 700 Quadratmetern Schulungsräume, eine Schulungsküche mit Speiseraum und eine Lehrwerkstatt für den Berufsbildungsbereich entstehen. Hier werden Menschen mit Einschränkungen nach der Schulzeit aufgenommen und die Weichen für ihren beruflichen Weg gestellt. Auch die Büros der Bildungsbegleiter werden im Erdgeschoss zu finden sein, genau wie eine Beratungsstelle für Inklusion und Teilhabe. Im ersten und zweiten Obergeschoss wird auf insgesamt rund 276 Quadratmetern die Verwaltung der bhw untergebracht. Damit diese barrierefrei erreichbar ist, wird an der nordöstlichen Gebäudeseite ein Aufzug angebaut.

Inklusion mitten in der Stadt

Thorsten Eberhard zeigte sich dankbar für die Zusammenarbeit. „Ich freue mich über diesen Startschuss. In Nidda, besonders im Bereich der Schillerstraße und entlang des Flusses, sind viele Projekte auf dem Papier angeschoben. Mit der alten Post wird nun sichtbar, dass sich etwas bewegt“, so der Bürgermeister. Dass die bhw ein wichtiges Angebot für Menschen mit Behinderungen in die Kernstadt verlegt und auch ihre Verwaltung dort erhält, war ihm ein wichtiges Anliegen: „Wir leben Inklusion mitten in der Stadt!“